Pressemitteilung
Die Bürgerinitiative WoW (BI) ist ein Zusammenschluss von Bürgern und Bürgerinnen aus dem Ebsdorfergrund sowie anliegenden Gemeinden. Wir wenden uns heute an Sie, um Sie über aktuelle Vorgänge zum geplanten Bau von bis zu 23 Windrädern mit einer Höhe von ca. 241 Metern zu informieren.
Die Ziele der BI sind:
- Aufklärung und Information der Bürgerinnen und Bürger
- Kritische Begleitung der „Energiewende“
- Schutz der Menschen vor Gesundheitsgefahren
- Schutz der Natur und Umwelt unserer Heimat
- Aufdecken der wirtschaftlichen Missstände der Energiewende
Aus unserer Sicht ist die Energiewende in der derzeit verfolgten Form nicht geeignet, den Energiebedarf der Industrienation Deutschland gesundheits- und umweltverträglich sicherzustellen. Die politisch Verantwortlichen nehmen mit dem weiteren Ausbau der Windenergie die Zerstörung von Lebensräumen für Mensch und Natur sowie unvorhersehbare Gesundheitsgefährdungen der Bevölkerung billigend in Kauf.
Die vom Bürgermeister der Gemeinde Ebsdorfergrund angestrebte Bürgerbeteiligung ist nach unserer Meinung Augenwischerei und soll in einer Art Beschwichtigungsgeste von den Kernproblemen und den dafür Verantwortlichen ablenken. Warum sagen wir Ihnen das ?
Mit einer Pressemitteilung wurde am 02.03.2018 in der Oberhessischen Presse von Seiten des Bürgermeisters ein sogenanntes Windkraftforum mit der Zielsetzung angekündigt, die unterschiedlichen Interessen auszuloten und nach einer einvernehmlichen, gemeinsam getragenen Lösung zu suchen.
Eine erste Sitzung des Windkraftforums sei für den 27.03.2018 geplant, so die Pressemitteilung weiter. Als Teilnehmer an dem Forum (= Marktplatz) wurden angekündigt:
- Vertreter der Gemeinde (5)
- Vertreter der Anlagen-Projektierer JUWI und WPD (4)
- Vertreter der Grundbesitzer Hessen Forst und Waldinteressenten (3)
- Vertreter der Bürger (3)
- Vertreter der Bürgerinitiative Wald ohne Windkraft (2)
Die BI wurde von einem für das Forum engagierten professionellen Moderator wegen einer möglichen Teilnahme am 06.03.2018 angesprochen und hatte eine Teilnahme zunächst erwogen, obwohl das Forum vor allem mit Windkraftbefürwortern und Planern besetzt ist.
Am 08.03.2018 erreichte die BI ein Protokoll, aus dem klar hervorgeht, dass sich bereits am 20.02.2018 alle o.g. Vertreter – außer der BI ! – zu einem inoffiziellen Vorgespräch verabredet und getroffen haben. Bei diesem Gespräch wurden im Vorhinein Inhalte und die „Spielregeln“ des Windkraftforums besprochen und gemeinsam vereinbart.
Insbesondere wurde beschlossen, dass die Themenkomplexe
- Sinnhaftigkeit der jetzigen Energiewende
- Gesundheitsfragen
explizit ausgeschlossen werden. Genau darum geht es uns Bürgern aber !
Während drei Bürger, ausgewählt nach intransparenten Kriterien, zu diesem Vorgespräch eingeladen waren, wurden die Mitglieder der Bürgerinitiative nicht einmal über ein solches „Vorgespräch“ informiert. Stattdessen sollen die Vertreter der BI, so wurde es im Protokoll dieses Vorgespräches formuliert, in Gesprächen für den „Prozess sensibilisiert“ werden und es soll die Bereitschaft abgefragt werden, „sich an die Spielregeln des Forums“ zu halten, die vorher unter Ausschluss der BI-Vertreter festgelegt wurden. Eine offizielle Einladung zur Teilnahme erreichte uns am 16.03.18 um 14.44 Uhr per Email durch den Moderator.
Mit der Einberufung eines „Windkraftforums“ soll uns Bürgern weisgemacht werden, es ginge lediglich um unterschiedliche Interessen gleichgewichtiger Partner, die miteinander Kompromisse finden. Dabei wird tatsächlich verdeckt, dass es hier vor allem um den Profit der von politischer Seite protegierten Lobbyisten geht, denen die „ganz normale“ Bevölkerung mehr oder minder ohnmächtig ausgeliefert ist.
Die für einen ehrlichen Austausch so dringend gebotene Offenheit für das starke Bedrohungs-gefühl der Bevölkerung durch die monströsen Windkraftanlagen sowie die Natur- und Heimatzerstörung haben die Verantwortlichen bisher völlig vermissen lassen. Vor diesem Hintergrund kann die vorgebliche Zielsetzung des Bürgermeisters, eine einvernehmliche Lösung zu finden, nur als Farce bezeichnet werden. Aus unserer Sicht sind hinter den Kulissen die Planungen weitgehend abgeschlossen ohne die Bevölkerung in dieser äußerst wichtigen Frage einzubeziehen. Bereits getroffene Entscheidungen sollen jetzt von den verantwortlichen Politikern und dem Regierungspräsidium Gießen durchgesetzt werden. Es kann keine einvernehmliche Lösung für etwas geben, das mit aller Macht gegen alle Vernunft durchgesetzt werden soll.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, nicht an dem geplanten Windkraftforum teilzunehmen !
Wir werden uns nicht in einem pseudodemokratischen Prozess, an dessen Ende keinerlei rechtsverbindliche Aussagen stehen werden, vereinnahmen lassen und wenden uns lieber sinnvollen Aufgaben zu: In unseren Arbeitsgruppen und im Vorstand wird an einer gründlichen Faktensammlung gearbeitet. Diese Fakten werden spätestens im Rahmen des Genehmigungsverfahrens eine wichtige, entscheidende Rolle spielen.
Der Vorstand der Bürgerinitiative „Wald ohne Windkraft“ e.V.: