Gefahren von Windkraftanlagen auf die menschliche Gesundheit

Ein kurzer Bericht über gesundheitliche Auswirkungen von Windkraftanlagen

 

Das folgende Material wurde zusammengestellt von Mitgliedern der Gesundheitsgruppe der BI „Wald ohne Windkraft“ im Ebsdorfergrund. Redaktion: Nadine Faulstich (Wermertshausen), Stephanie Grau (Dreihausen), Dr. Johannes Oehlmann (Rossberg).

 

Wir haben uns in den vergangenen vier Wochen über mögliche Gesundheitsrisiken durch den Bau von Windkraftanlagen informiert, und einige Ergebnisse in diesem Bericht kurz und hoffentlich lesbar zusammengefasst, um die Bürger des Ebsdorfergrundes und der Nachbargemeinden zu informieren. Wer mehr Informationen möchte, findet das im Internet, eine Informationsquelle nennen wir am Schluss des Aufsatzes, und man kann sich direkt an uns wenden. Hier die Ergebnisse. 

 

WINDKRAFTANLAGEN ERZEUGEN INFRASCHALL

Windkraftanlagen werden von Behörden und Betreibern als umweltverträglich bezeichnet. Das aber stimmt gerade nicht. Die Erzeugung von Lärm und besonders Infraschall ist nach Forschungsergebnissen ernsthaft gesundheitsgefährdend für den menschlichen Organismus. Was aber ist Infraschall?

Infraschall ist die Bezeichnung für Schallwellen im Bereich von 0-20 Hertz, die zwar nicht vom Ohr gehört werden, wohl aber deutliche Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Diese Art von Schall wird vor Allem durch die großen Rotorflügel der Windräder produziert, welche die Größe bis zu einem Fußballfeld bestreichen, und die an den Flügelspitzen eine Geschwindigkeit von 300-400 km/h aufweisen.

Vorab ist festzustellen, dass die in Deutschland gültigen DIN Normen, die eine Zulässigkeit der Anlagen nach dem Lärmemissionsschutzgesetz regeln, diese Schallfrequenzen überhaupt nicht erfassen. Aktuelle internationale Forschungen werden in Deutschland nicht berücksichtigt. Zum Vergleich: Die gesundheitlichen Beschwerden der Anwohner u.a. in Dänemark haben dort zu einem Stopp des Baus von Windkraftanlagen geführt. Die dänische Regierung hat Forschungsaufträge zur Schadensermittlung durch den Infraschall in Auftrag gegeben.

 

WAS BEWIRKT DER INFRASCHALL?

Hier eine Aufstellung der körperlichen Wirkungen des Infraschalls der Windräder auf den menschlichen Organismus, die in Untersuchungen belegt sind. Ca. 30% der Bevölkerung haben mit folgenden Symptomen zu rechnen, wobei Langzeiteffekte hinzukommen:

  • Schlafstörungen (diese werden zumeist beklagt)
  • Unspezifische bis erhebliche Angstzustände
  • Adrenalinausschüttung, Stress-Symptome
  • Übelkeit
  • Gleichgewichtsstörungen (Infraschall stört den Gleichgewichtssinn im Ohr)
  • Tinnitusverschlechterung
  • Bluthochdruck
  • Kopfschmerzen
  • Depression

 

Infraschall ist nicht zu hören. Der Infraschall wird also von uns nicht bewusst wahrgenommen. Das was wir als subjektive Störung durch den Lärm der Windkrafträder kennen, ist nur ein Teil der Wirkung. Fenster schließen nützt dagegen nichts, der extrem langwellige Infraschall durchdringt selbst Wände. Es ist sogar so, dass innerhalb der Häusermauern der Infraschall durch Reflektion verstärkt wird. Infraschallwirkungen sind aus der Kriegsforschung bekannt, wo es ältere Untersuchungen zum Infraschall gibt. Es ist davon auszugehen, dass Infraschall die inneren Organe des Körpers bis hin zum Liquor (Gehirnwasser) und zu Hirnarealen in Resonanz versetzt, und so die gesundheitsschädlichen Störungen verursacht. Ein wesentlicher Faktor der Ursache dieser Störungen ist zudem die langandauernde Wirkungszeit.

 

Die Wirkung des Infraschalls nimmt mit der Entfernung ab, der Schall ist aber im Abstand von 10-20 Kilometer Entfernung noch deutlich nachzuweisen. Die Wirkung ist umso erheblicher, je höher die Anlagen sind: bei den im Ebsdorfergund geplanten Anlagen mit 25 Windrädern mit 230 Meter Höhe werden enorme Flächen mit dem Infraschall bestrichen. Achtung: Die behördlichen Genehmigungsverfahren gehen nur von Schallmessungen der Anlagen mit 30 Metern Höhe aus. Bei 230 Meter Höhe vervielfacht sich aber die Schallausbreitung. Das ist so, als würde der Schadstoffausstoß eines kleinen Polo oder Opel Corsa mit dem eines 7er BMW oder Porsche Cayenne gleichgesetzt. Das ist so, als würde ein Zollstock bei 10cm Länge aufhören.

 

Zur Zeit wird von Experten ein Mindestabstand zu menschlichen Wohngebieten von mindestens (!) 10 x Höhe des Geräts vorgeschlagen, das wären im Falle der Anlagen Ebsdorfergrund/Nordeck 2,3 Kilometer Abstand zu Wohnungen – dies gilt aber schon als Kompromiss zwischen gesundheitlichen Mindestanforderungen und der Energieerzeugung. Diese 10 mal Höhe= Abstand Regelung wird von der bayrischen Regierung angewandt. In Hessen dagegen beträgt der Mindestabstand der Geräte zu Behausungen nur das 2-fache (!) der Höhe eines Windrads.  Die Abstände werden, so ist festzustellen, willkürlich und ohne Forschungen in der Wirklichkeit festgelegt.

 

Es fehlen tatsächlich Forschungen über die Wirkungen der Anlagen. In einem Statusbericht hat das Robert-Koch-Institut schon 2007 einen Mangel an umweltmedizinischen Forschungen und einen erheblichen Forschungsbedarf festgestellt. Bevor dies nicht erfolgt ist, sollte der Bau der Windkraftanlagen nur mit größter Zurückhaltung erfolgen. Damals waren die Anlagen noch viel kleiner. Getan wurde von staatlicher Seite und Betreibern bisher: Nichts. Auch dieses Nichts ist festzuhalten als ein deutliches, ernstes Statement.

Dagegen werden die Leute, die sich ernsthaft mit dem Thema befassen, als Spinner abgetan, und mehr noch: als Atomkraftbefürworter hingestellt. Ein Totschlagsargument, mit dem Gesundheitsschädigungen und Umweltzerstörungen leichtfertig abgetan werden. Warum Energie um jeden Preis? Billiger und einfacher wäre es doch, Energie zu sparen. Das aber wird nicht diskutiert.

 

Folgende Feststellungen ergeben sich daraus:

 

In den Rahmenrichtlinien zur Erstellung von Windkraftanlagen werden die Wirkungen des Infraschalls nicht berücksichtigt. Diese müssen überprüft und ggf. geändert werden. Gesundheitliche Auswirkungen werden nicht erfasst.

Die Errichtung von Industrieanlagen zur Energiegewinnung zu Gunsten vor Allem der Städte und der Großindustrie darf nicht zu Lasten der Gesundheit der Landbevölkerung und von Randgemeinden erlaubt werden. Der Vorgang der Genehmigung der Anlagen erinnert an das Vorgehen von Behörden und Energieindustrie bei der vormaligen Errichtung der Atomanlagen. Auch hier war Energiegewinnung wichtiger als Gesundheit.

 

Über den Sinn der Anlagen, ob sie denn wirklich zur Energieversorgung nützlich sind, haben wir hier keine Aussagen gemacht. Der tatsächliche effektive Anteil der Windräder am Gesamtenergiebedarf beträgt weniger als 5%, dies kann man unserer Ansicht nach besser und zudem billiger durch Einsparung erwirtschaften. Auch auf die tiefgreifenden Störungen der Tier- und Pflanzenwelt gehen wir hier nicht weiter ein.

Es gibt aber noch einen weiteren Punkt aus umweltmedizinischer Sicht, der unsere Beachtung verdient:

 

  • Die optische und die Lärmbeeinträchtigung durch die hohen Windräder im bisher intakten Mischwaldbereich des Ebsdorfergrundes und der anliegenden Gemeinden ist für Spaziergänger, Pferde, Hunde und Weidetiere erheblich. Bei Frost besteht Lebensgefahr: die Rotorflügel können Eisbrocken über weite Strecken abschleudern. Zusammengefasst heißt das: Die Errichtung der industriellen Großanlage im Ebsdorfergrund zerstört den Erholungsbereich, den gerade unsere Gegend bietet. Und Erholung vom alltäglichen Stress brauchen wir heutzutage alle.

 

Gesundheit kann nur entstehen in ökologisch, politisch und sozial intakten Lebensräumen. Soziale, ethische und demokratische Werte bilden dafür die Grundlage. Diese werden aber durch die Überbewertung des rein technisch Machbaren und durch eine tiefgreifende Ökonomisierung ausgehöhlt. Zu den Folgekosten der schnellen industriellen Änderung von natürlichen Lebensräumen, die noch dazu als ökologisch sinnvoll ausgegeben werden, aber vorrangig aus finanziellen Gesichtspunkten durchgesetzt werden, zählt auch der Schwund an Vertrauen zu den zuständigen Behörden, Gremien und Parteien.

Die hieraus entstehenden Sorgen und sozialen Zerwürfnisse sind ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor. So sieht es aus: Finanzielle Interessen, die sich hinter scheinbaren wirtschaftlichen und ökologischen Sachzwängen verbergen, erzeugen Konkurrenz und entsolidarisieren den Zusammenhalt der Bevölkerung.

 

Dass zudem ein Sinken der Immobilienpreise zu erwarten ist, sollte allen Bürgern klar sein. Das allein, aus rein wirtschaftlichem Interesse der Einwohner, ist ein Grund gegen die Errichtung der industriellen Großanlage. Der Ebsdorfergund wird nicht mehr so sein wie vorher, sollten die Anlagen gebaut werden. Wir von der Gesundheitsgruppe in der BI bitten alle Anwohner, diese Themen ernst zu nehmen. Wir sind selber von den geschilderten Auswirkungen überrascht, und vom Ausmaß von dem, was wir vorher nicht wussten.

 

Wir schließen uns dem Leitgedanken der Weltgesundheitsorganisation WHO an, menschliche Gesundheit positiv und ganzheitlich zu fördern: „Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Beschwerden und Krankheit.“

 

 

Ein Großteil der hier zusammengefassten Informationen stammt aus diesem übersichtlichen Bericht: Kommentierung verschiedener Studien und Berichte über Infraschall. Prof.Dr. Henning Müller zum Hagen, Dipl. – Physiker, und Dipl. Ing. Gerhard Artinger, VDI. Bei Interesse ist der Bericht kostenfrei im Internet zu finden: https://umweltmessung.com/wp-content/…/Kommentierung-Studien-Infraschall.pdf. Interessant ist vor allem der Forschungsbericht über Messungen von Gesundheitsschäden an vorhandenen Anlagen in Australien. Über diese e-mail Adresse können Sie Kontakt mit uns aufnehmen:

info@wald-ohne-windkraft.de

 

Eine Photomontage wie das ungefähr aussehen wird, wenn die WKA´s gebaut werden. Die Lärmemissionen der in Sichtweite von Häusern liegenden Geräte kann man sich vorstellen.

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